Zurück zu Susan
in Mountclair und dem 2. Besuchstag in NYC. Die Jungs haben nicht
mehr besonders viel Taschengeld und sind deshalb am Abend nochmals
mit der Staten Island Ferry gefahren (ja, einige Tage vor dem Unfall
- aber es kann einem eben wo überall etwas passieren, hier
und auch in D) und sind begeistert von Manhattan bei Nacht. Die
Mädchen sind rauf aufs Empire State Building, Susan hat ihnen
vergünstigte Eintrittskarten besorgt, und von dort oben bei
Nacht runterschauen ist schon was....Susan und ich sind da gerade
gemütlich essen, abends ist es schon wieder Zeit für eine
Verabschiedung (wir dürften auch gerne noch länger bleiben)....und
am nächsten Morgen dürfen wir noch mit Susan Minivan einkaufen
fahren, während sie schon wieder bei der Arbeit ist!
Am Nachmittag kommt dann Mike aus Nyack und holt uns ab! Ansonsten
müßten wir reichlich Geld für öffentliche Verkehrsmittel
und viel Zeit aufwenden. So quetschen wir uns in den Minivan - für
mich kein Problem, weil ich immer vorne sitze, muss ja auch mal
Vorteile haben, die ganze Zeit für die Bande verantwortlich
zu sein...) - und werden zu Bethany und Ronnie gefahren. Mike will
absolut kein Benzingeld von uns, so dass ich ihn nur auf ein Eis
einladen kann! Mike hat uns auch eingeladen nochmals bei ihm Station
zu machen, aber wir sind ja schließlich auch noch zum Wandern
hier, so dass wir die Einladung leider ablehnen müssen....
Bethany und Ronnie empfangen uns herzlichste. Es gibt sogar einige
Betten, wir speisen zusammen (italienisches Hühnchen alla Ronnie)
und anschließend ist es Zeit für Baseball. Die Endrunde
dieses Jahr ist spannend wie lange nicht mehr und die Jungs sind
infiziert, selbst die Mädchen schauen manchmal. David und Ronnie
sind Yankeefans, die Konstantins unterstützen Sammy Sosa und
die Chicago Cubs; mein Endrundenteam, die Oakland Athletics, ist
leider ausgeschieden. Bethany und die Mädchen spielen Karten,
dann bricht noch mal allgemeiner Jubel aus, weil wir am nächsten
Tag slackpacken können und den verdienten Ruhetag gleich auch
noch bei den beiden verbringen dürfen. Das Wandern mit Tagesgepäck
ist richtig klasse, Ruhetage sowieso. Besonders, wenn wir Fußballtennis
und Baseball spielen können (Konsti hat einen Holzschläger(Knüppel)
gefunden und auch noch an seinen Rucksack geschnallt!). Die Post
ist leider schon unterwegs zu einem Postamt, aber ich darf dann
mit einem Wagen die 80 km fahren. Es gibt wieder sehr viel Post.
A. G. bekommt 18 Briefe, Sophie und Franzi nicht viel weniger. Die
3 lesen stundenlang Briefe und tauschen bis in die späte Nacht
Neuigkeiten aus. Wir anderen bekommen weit weniger bis gar keine
Post - "glücklicherweise" ich - und Konsti ist gleich
äußerst enttäuscht, dass nur ein Freund die Zeit
für einen Brief gefunden hat. Er gründet dann gleich den
"Wer-braucht-schon-Freunde-Club" (oder auch den Scheiss-auf-Freunde-Club)
und findet reichlich Mitglieder....
Bethany und Ronnie betreiben zusammen eine Massagepraxis - und Bethany
ist einfach eine so liebe und herzliche Frau, Ronnie hat ein riesiges,
musikalisches Potential und ist Leadguitarrist, Sänger und
Texter der "heart & soul Rock and Roll band" The Roost.
Ihr diesjähriges Album ist von Andy Johns produziert worden
- hat lange mit den Rolling Stones gearbeitet. Es verkauft sich
gut, erstaunlicherweise besonders in Japan und Belgien. Ronnie läßt
uns dann schüchtern einen Stapel CDs von Bethany geben, aber
so einfach geht das natürlich nicht. Wir fordern gleich ein
Autogramm vom Künstler, machen Fotos vom Star beim Unterschreiben
und zusammen mit dem Fan. Das ist ein Riesenspaß.....wer Interesse
hat kann sich die Internetseite der Gruppe ansehen - roostrock.com
- mir gefällt an erster Stelle das Lied "September Girl"
und es ist eh klasse, wenn man den Songschreiber und seine Frau
kennt, weil dann die Lieder noch eine andere Bedeutung bekommen....
So gut kann es uns natürlich nicht immer gehen, wir müssen
weiter und es gibt Üb
ernachtungen in Sheltern und in Dörfern - eine Wiese mit Toilette
und eine Garage ohne....David und ich sehen uns dann ein Yankeespiel
in der Kneipe an. Die Bedienung verwöhnt ihn mit Freigetränken
und Süßigkeiten, mir fällt auf, dass es keine Aschenbecher
gab. Auf meine Nachfrage kommt die Erklärung, dass das Rauchen
in Kneipen inzwischen im gesamten Bundesstaat New York verboten
ist. Also gibt es keine Aschenbecher, aber weil in dieser Kneipe
fast alle rauchen, bekommt man auf Nachfrage eine leere Bierdose!
Das Wetter ist meist richtig schön, viel Sonnenschein, kühle,
aber auch mal milde Temperaturen - genau richtig für eine Wanderung
durch die herbstliche Farbenpracht. Dann soll es nachts heftig regnen
und wir finden Unterkunft bei Arthur. Im Garten stehen 2 ausgemusterte
Schulbusse - seine Kinder haben dort viel gespielt - und wir haben
ein Dach über dem Kopf. Außerdem dürfen wir wieder
Baseball gucken und die Konstantin müssen mit ansehen, wie
die Cubs letztendlich aus dem Wettbewerb fliegen. Und siehe da,
nochmals die Gelegenheit zum Slackpacken und anschließendem
Ruhetag. Tagsüber dürfen wir nicht ins Haus, aber es gibt
ja die Busse, ein Volleyballnetz, Wäsche zu waschen etc. Abends
dann zweimal gemeinsames Abendessen mit unserem Gastgeber - wir
kochen, Arthur sorgt für das Eis zum Nachtisch - und anschließend
die Qual der Wahl: Baseball oder der Keller mit Musik, Billard,
Kicker und Flipper? Mit so einer Qual koennen wir sehr gut umgehen.....
Am Morgen des Ruhetags gehe ich zuerst gemütlich zu McD, NY
Times lesen und Kaffee trinken. Es gibt ohne Probleme "refills",
aber da ist noch die Sache mit dem Becherdeckel: lässt man
ihn drauf, dann darf ihn die Bedienung nicht berühren. Lernt
man und lässt ihn gleich am Platz, dann darf sie den gefüllten
Becher nicht ohne Deckel zurückgeben und glaubt man, dass man
dann alles richtig macht, dann hat man ein blindes Huhn, dass den
gebrauchten Deckel übersieht und wieder einen neuen draufklatscht....im
Supermarkt gab es dann eine superschöne Torte für Sophie,
natürlich mit Geburtstagskerzen. Unser Geschenk bestand aus
einem Gutschein (mündlich!) für den 4. und 5. Band von
Harry Potter. Wenn Sophie es sich gut einteilt, wird sie den 5.
erst in D. C. (Washington) beginnen - bei einem geschätzten
Gewicht von knapp 3kg keine unerhebliche Überlegung....
Ach ja, wir dürfen auch über Deutschland als Fußballweltmeister
jubeln....und Konsti über Schumacher....so was kann man evtl.
noch in der Zeitung lesen, bei den Bundesliga-, DFB-Pokal-, UEFA-Cup-
und Champions League Ergebnissen sieht es da viel schlechter aus,
so dass ich regelmäßig Ergebnisse und Tabellen aus dem
Internet aufschreibe und eine allgemeine Tipprunde veranstalte.....nicht
zu vergessen Annas Verein "Roma" in der Seria A....
|
|